Die Stadt Sassnitz

Die Hafenstadt Sassnitz befindet sich im Nordosten der Insel Rügen. Im Süden und Osten grenzt Sassnitz direkt an die Ostsee, im Norden an das Waldgebiet der Stubnitz (Nationalpark Jasmund). Mit ihren knapp 10000 Einwohnern ist Sassnitz die zweitgrößte Stadt auf Rügen nach Bergen auf Rügen und gefolgt von Putbus und Garz. Zugleich ist sie die zweitjüngste Stadt, da ihr noch vor Putbus im Jahr 1957 das Stadtrecht zugesprochen wurde.


Sassnitz ist eine amtsfreie Stadt und setzt sich aus mehreren Ortsteilen zusammen, die hauptsächlich aus Gemeinden der näheren Umgebung von Sassnitz bestehen wie z.B. Buddenhagen, Dargast, Mukran, Stubbenkammer usw.


Die industriellen Schwerpunkte liegen nach wie vor in der Fischverarbeitung und der Kreideindustrie. Seit der Vereinigung der beiden deutschen Staaten wird wieder verstärkt der Tourismus als wichtige Einnahmequelle gefördert. Die nach dem 2. Weltkrieg zweckentfremdeten Pensionen konnten zum großen Teil erhalten und seitens der Stadt und der Sassnitzer Bürger restauriert oder wiederaufgebaut werden. Aufgrund großer Anstrengungen und Investitionen der öffentlichen und privaten Hände, errang die Stadt im Jahr 1998 wieder die staatliche Anerkennung als Erholungsort und knüpfte damit wieder an die Tradition des Fremdenverkehrs an.

 

Durch städtebauliche Sanierungsgebiete versucht die Stadt, städtebauliche Mängel mit Maßnahmen der Stadterneuerung zu beheben. Der Weg zum Kurort soll weiter beschritten werden, bedingt durch das örtliche Heilmittel Kreide und die im Stadtteil Dwasieden erbohrte Thermalsole, sodass in einiger Zeit ein „Thermal-Kreideheilbad Sassnitz“ angestrebt wird.


Einen gewerblichen Schwerpunkt stellt der Stadthafen dar, dessen Wandel zum maritimtouristischen Hafen weiter vorangetrieben wird. Trotz einiger Fischkutter erfüllt der Hafen immer häufiger das Bild eines Yachthafens, bedingt durch ständig wiederkehrende Maritimtouristen. Ferner werden vom Stadthafen Rundfahrten zu den Kreidefelsen und den gegenüberliegenden Ostseebädern angeboten.


Des Weiteren bietet der Stadthafen auch verschiedenen Museen Platz, so dem Fischerei- und Hafenmuseum sowie dem britischen U-Boot H.M.S Otus. Der Fährbetrieb wurde im Jahr 1998 in den Fährhafen Sassnitz-Mukran verlegt. Hervorzuheben sind die heutigen Linien Sassnitz-Trelleborg, Sassnitz-Bornholm, Sassnitz-St. Petersburg sowie Sassnitz-Baltijsk.


Da der Hafen einen unmittelbaren Zugang zur See hat, ermöglicht dies der Schifffahrt eine unkomplizierte Ansteuerung. So sind zeitraubende Revierfahrten nicht notwendig und es besteht keine Lotsenpflicht. Wassertiefen von 10,50 m machen den Hafen für alle im Ostseeraum agierenden Schiffsklassen zugänglich. Als einziger Hafenstandort Westeuropas verfügt der Fährhafen Sassnitz über Gleis- und Umschlaganlagen für Eisenbahnwaggons der russischen Breitspur. Dies brachte dem Hafen auch den Namen „westlichster Cargo-Bahnhof der Transsibirischen Eisenbahn“ ein.


Seit den Anfängen waren der Fischfang und die Fischverarbeitung die Haupteinnahmequelle der Sassnitzer Einwohner, bis sich durch den Tourismus im ausgehenden 19. Jahrhundert eine neue Einnahmequelle erschloss. Trotzdem verlor die Fischindustrie nie ihre Bedeutung für Sassnitz.


Der namensgebende Ortsteil Sassnitz´ ist das heutige “Alt Sassnitz”. Das ehemalige Dorf Crampas, mit dem Sassnitz im Jahr 1906 zur Gemeinde vereinigt worden ist, lag in dem Bereich der heutigen Einkaufsstraße „Rügen-Galerie“.

 

Die Voraussetzungen der Entstehung beider Ortschaften unterschieden sich wesentlich voneinander. So war Crampas von Anfang an ein Bauerndorf oberhalb des Hochufers gelegen. Sassnitz hingegen war eine sogenannte Lieten-Siedlung und wurde ausschließlich von Fischern bewohnt. Nach dem Aufstieg zu Touristenstandorten in den 1870er Jahren wuchsen beide Ortschaften merklich zusammen und verloren dabei immer mehr ihre ursprüngliche Funktion. Ein Beispiel für eine Lieten-Siedlung stellt noch heute das Fischerdorf Vitt auf der Halbinsel Wittow dar.

Durch den Verzicht auf Neubauten oder touristischen Einrichtungen, blieb es bis heute in seiner ursprünglichen Form erhalten und stellt so einen Vergleich zu der Ortschaft Sassnitz in ihren Anfängen dar.

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